Für unsere Gesundheitsstation (Dispensary) in Mtangani hat sich endlich eine dauerhafte Lösung gefunden. Nachdem die staatlichen Gesundheitsstellen weiterhin kein Interesse an einer Übernahme gezeigt haben, wird die Dispensary nun in privater Verantwortung geführt.
Dr. Masha, ein pensionierter Arzt, der bisher eine staatliche Praxis in Malindi geführt hat, steht hier in Mtangani seinen Patienten zur Verfügung. Er hatte sich mit der Bitte an uns gewandt, in unserer Gesundheitsstation weiter praktizieren zu dürfen.
Wir haben ihm das Gebäude nach kleineren Schönheitsreparaturen zur Verfügung gestellt. Die monatlichen Mieteinnahmen werden für den Unterhalt des Gebäudes verwendet. So konnten bereits mehrere undichte Wellblechplatten, die die Regenzeit nicht unbeschadet überstanden haben, ausgetauscht werden.
Dr. Masha hat einen sehr guten Ruf und ist weit über die Grenzen von Malindi hinaus bekannt. Deshalb kommen die Patienten teilweise von weit her und bleiben ihrem alten Hausarzt treu
Wir
durften mit Einverständnis der Patienten bei einigen
Behandlungen dabei sein und uns von seinen medizinischen Qualitäten
überzeugen.
Einem sehr ausführlichen
Gespräch folgte eine eingehende Untersuchung mit anschließender
Behandlung. Die Kosten lagen zwischen 4 und 8 Euro, für einen
Hausbesuch berechnet er 6 Euro extra. Das sind angemessene Preise,
auch wenn sie etwas höher liegen als in staatlichen
Gesundheitseinrichtungen.
Dafür verfügt er über umfangreichere Medikamentenvorräte und kann den Patienten eine wesentlich bessere Behandlung zukommen lassen.
In Kenya ist es üblich, mit einem Schild auf die Spender der Einrichtung hinzuweisen.
Auch wir haben nicht ohne Stolz ein solches Schild an unserer Dispensary angebracht…
Da unser Brunnenwasser noch immer sehr salzhaltig ist und weder als Trinkwasser noch für die Bewässerung einer Ansaat geeignet ist, wollten wir versuchen, das Problem mit einer Weiterbohrung in tiefere Ebenen zu lösen. Das ist zunächst auch ganz gut gelungen und wir sind tatsächlich auf Süßwasser gestoßen.
Um nun das reine Wasser durch eine neue Leitung aus dem vorhandenen Bohrloch zu pumpen, musste die alte Leitung herausgezogen und mit Zement verschlossen werden. Dabei ist leider die alte Leitung tief unten gerissen und kann nicht mehr aus dem Bohrloch gezogen werden. Nun bleibt nur eine neue tiefere Bohrung.
Ob es noch andere Lösungen gibt, beraten wir derzeit mit einem Berliner Brunnenbauer, der sich nach einer genauen Wasseranalyse mit dem Problem befasst. Das Ergebnis steht noch aus. Wir werden weiter darüber berichten.
Solange müssen die Frauen leider weiterhin mit dem Salzwasser vorlieb nehmen bzw. das Trinkwasser aus dem Sabaki-Fluss gewinnen.
Dank einer großen Einzelspende konnten wir im Gebiet von Kilifi ebenfalls einen Brunnen errichten. Die Bedingungen in dieser Region sind ähnlich wie in Masheheni, aber aus geologischer Sicht wurde uns hier größere Hoffnung auf Süßwasser gemacht.
Tatsächlich konnten wir hier zunächst reines Trinkwasser fördern. Doch zwischenzeitlich stellt sich hier ein ähnliches Problem wie wir es schon aus Masheheni kennen. Der Salzgehalt des Wassers hat zugenommen. Auch hier arbeiten wir derzeit an einer praktikablen und finanzierbaren Lösung.
An dieser Stelle bitten wir unsere Leserinnen und Leser um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine Fotos und Namen unserer Patenkinder mehr im Internet veröffentlichen können. Auf Anfrage geben wir gern weitere Informationen über unsere Patenkinder weiter.
K. ist jetzt 22 Jahre alt und seine Epilepsie ist gut mit Medikamenten eingestellt. Daher konnte er wieder regelmäßig und ohne lange krankheitsbedingte Ausfälle am Unterricht teilnehmen. Die Medikamente kosten monatlich etwa 15 Euro. Wie wichtig die regelmäßige Einnahme ist, wurde ihm klar, als er sie zwei Tage nicht genommen und sofort einen schweren Anfall hatte. Seit dem achtet er sehr darauf, dass er immer genügend Medikamente in der Schule hat. Er hat Ende November die Abschlussexamen geschrieben und die Oberschule damit abgeschlossen. Über seinen weiteren Bildungsweg werden wir entscheiden, wenn das Ergebnis Anfang März bekannt gegeben wird.
Auch für C. ist nun das letzte Schuljahr vorbei. Sie konnte sich durch großen Fleiß etwas verbessern und blickt dem Ergebnis ihrer Abschlussexamen mit großer Erwartung entgegen. Auch über ihren weiteren Bildungsweg können wir erst im März 2017 entscheiden, wenn die Abschlussnote bekannt gegeben wird.
Für die Abschluss-Examen von K. und C. waren bis Ende März 2016 die Anmeldegebühren in Höhe von je 65,00 Euro fällig. Ja, man bezahlt tatsächlich 65 Euro, damit das Kind seinen Schulabschluss machen kann…
Den 10-jährigen K. habe ich bei seiner Familie besucht. Weil er der einzige ist, der mit unserer Unterstützung in die Schule gehen kann, bringt er auch seinen Geschwistern bei, was er gelernt hat. Er gehört zu den Besten in seiner Klasse und hat mir mit großem Stolz sein Zeugnis gezeigt.
Er wohnte mit seiner Familie in einer sehr baufälligen Lehmhütte, die die nächste Regenzeit nicht überstanden hätte. Deshalb haben wir der Familie ein neues Lehmhaus gespendet.
Nun spielt K. mit seinen Freunden vor dem neuen Haus. Es ist an den Ecken mit Zement verstärkt und hat ein stabiles Wellblechdach. Damit kann die Familie den nächsten Regenzeiten unbesorgt entgegensehen.
Unserem Sorgenkind M. ging es in diesem Jahr gesundheitlich recht gut, so dass sie ohne längere Fehlzeiten in die Schule gehen konnte. Sie ist jetzt 19 Jahre alt und hat entgegen aller Erwartungen sogar ihre Regelblutung bekommen. Für "Sichelzellenkinder" ein sehr gutes Zeichen. Wir sind guter Hoffnung, dass sie sich weiter gut entwickeln wird. Sie hat nun die 10. Klasse abgeschlossen und gibt sich erfolgreich Mühe, den Anschluss zu behalten. Weil sie sehr gerne liest, hatten wir ihr einige englische Bücher mitgenommen, über die sie sich riesig gefreut hat.
Unsere 8-jährige M. hat jetzt die zweite Klasse mit großem Erfolg abgeschlossen. Sie spricht schon sehr gut Englisch und liest uns eifrig aus ihren Lesebüchern vor. Noch mehr Freude hat sie aber an Zahlen und der Mathematik. Sie will immer hoch hinaus und kein Baum ist vor ihr sicher…
Für uns alle unfassbar wurde unsere Mercy im Alter von 16 Jahren Ende November durch ein tragisches Unglück aus unserer Mitte gerissen.
Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt ihren Eltern, ihren Geschwistern und ihren Verwandten und Freunden. Sie war ein so fröhliches und gewissenhaftes Mädchen, voller Hoffnung und immer hilfsbereit ihren Mitmenschen zugewandt. Ihre Pateneltern und wir sind unendlich traurig, dass wir bei der Erfüllung ihrer Zukunftspläne nicht mehr an ihrer Seite sein können.
Mercy, wir werden Dich nicht vergessen
Unsere Paten leisten einen Mindestbeitrag von 600,00 Euro jährlich oder 50,00 Euro monatlich. Die Schulgebühren sind jedoch auch in diesem Jahr wieder leicht angestiegen. Für das letzte Schuljahr betragen die reinen Gebühren etwa 800,00 Euro. Die zusätzlich anfallenden Kosten für die medizinische Versorgung, Körperpflege, Schulbücher- und Materialien sowie die notwendige Schuluniform tragen wir aus unserem sonstigen Spendenaufkommen. Für diese Ausgaben haben wir für das Jahr 2016 etwa 3.000,00 Euro aufgewendet.
Insbesondere für die Behandlung der Sichelzellenkrankheit von M. und der Epilepsie von K. sind hier erhebliche Kosten angefallen.
Wir sind dringend auf zusätzliche Spenden angewiesen um diese umfangreichen Nebenkosten dauerhaft tragen zu können.
Als "Co-Paten" besteht auch die Möglichkeit, sich an einer laufenden Patenschaft zu beteiligen.
Damit wir mit den Schulen und unseren Patenkindern regelmäßigen Kontakt pflegen können, besuchen alle Kinder eine Schule in Malindi oder in der näheren Umgebung. Den Paten berichten wir regelmäßig über die Entwicklung ihrer Patenkinder und konnten auch manchen Dankesbrief der Kinder überreichen.
Allen Pateneltern möchten wir im Namen der Kinder auf diesem Wege sehr herzlich für die treue und regelmäßige Unterstützung danken. Mit einer guten Schulbildung geben Sie den Kindern die Möglichkeit, ihr Leben eines Tages selbstbestimmt und ohne Existenznot zu gestalten.
Das Kenyanische Schulsystem besteht aus der 8-jährigen Primary-School (Grundschule). Dieser kann die 3-jährige Vorschule vorausgehen. Daran schließt sich die 4-jährige Secondary-School (Oberschule) an. Grundsätzlich besteht für die Primary-School eine Schulpflicht, die jedoch oft aus verschiedenen Gründen (meist finanzielle) nicht eingehalten werden kann und von staatlicher Seite nicht kontrolliert wird. Das Schuljahr teilt sich auf in drei Terms zu je drei Monaten mit etwa einem Monat Ferien dazwischen. In diesem Monat finden in den Schulen sogenannte Tutions statt, in denen der Stoff des letzten Terms wiederholt und vertieft wird.
Die Oberschule wird überwiegend in Internatsform besucht, um den wachsenden Anforderungen an den Lernaufwand gerecht zu werden. In den Familien besteht häufig keine Möglichkeit zur Nacharbeit und Erledigung von Hausaufgaben, weil die Kinder entweder mitarbeiten müssen oder die häuslichen Umstände keinen Raum zum Lernen ermöglichen.
Die Schulgebühren haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Für eine durchschnittliche Oberschule mit Internat fallen pro Schuljahr etwa 750 Euro Gebühren zzgl. Schulbücher, Uniform, Lernmaterial an. Dazu kommt für die Oberschul-Neulinge die Erstausstattung für das Internat (z.B. Matratze, Moskitonetz, Waschschüssel, Handtücher, abschließbare Metallbox etc. etwa 350 Euro).
Um möglichst vielen Menschen unseren Verein mit unseren Projekten näher zu bringen, präsentieren wir uns auf einer eigenen Internetseite unter www.kenya-hilfe-berlin.de .
Auch diesen Jahresbericht werden wir dort einstellen. Da das Internet auch in Kenya gern genutzt wird, werden dort die Namen unserer Patenkinder aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlicht.
Unsere diesjährige Mitgliederversammlung fand am 23.07.2016 in der Kleingartenkolonie Gartenfeld statt. Bei herrlichem Sommerwetter konnten wir ausführlich über den weiteren Fortgang unserer Projekte diskutieren.
Mit Turkish Airlines konnten wir 2016 ca. 120 kg Sachspenden (z.B. Kleidung, Schul- und Spielzeug) nach Kenya transportieren.
Im März 2017 werden Gabriele Salim Malumbo und Britta Fengler wieder nach Kenya reisen.
In unserer Gesundheitsstation werden wir Dr. Masha besuchen und ihn mit gespendeten Medikamenten und Verbandsmaterialien unterstützen.
Wir werden unsere Patenkinder besuchen und den Pateneltern über die weitere Entwicklung ihrer Schützlinge berichten.
Mit C. und K. wird nach Vorliegen der Abschlussergebnisse gemeinsam über ihren weiteren Bildungsweg entschieden.
Ab Januar werden zwei weitere Patenkinder mit unserer Hilfe die Schule besuchen.
Sobald wir mit unserem Berliner Brunnenbauer, der uns seine Unterstützung zugesagt hat, eine finanzierbare Lösung gefunden haben, werden wir uns der Entsalzung unseres Brunnenwassers widmen.
Britta Fengler wird unseren Verein demnächst in einem Facebook-Auftritt präsentieren.
Alle Spendengelder werden ausschließlich zur Finanzierung unserer Projekte in Kenya eingesetzt und nicht zu Werbezwecken missbraucht. Die anfallenden Reisekosten werden von uns selbstverständlich privat getragen.
Allen, die unsere Aktivitäten mit ihren kleinen und großen Spenden unterstützt haben, sagen wir auf diesem Wege unseren ganz herzlichen Dank. Sie alle tragen dazu bei, dass wir den Menschen in Kenya zur Seite stehen können.
Gabriele Salim Malumbo (1. Vorsitzende)
Fred Windt (2. Vorsitzender)
Kerstin Schlisser (Kassenprüferin)
Kenya-Hilfe Berlin/Brandenburg e.V.
(gemeinnütziger Verein / non profit Organisation)
Menzelstr. 23/24, 12157 Berlin
Tel.: 0049 3322/ 4220485
www.kenya-hilfe-berlin.de
Spendenkonto:
Mittelbrandenburgische Sparkasse
BLZ: 160 500 00
Kto: 382 500 4111
IBAN: DE52160500003825004111