Im März/April diesen Jahres waren Sabine Kühne und ich wieder persönlich in Kenya. In dieser Zeit konnten wir den Bau unserer Gesundheitsstation in Mtangani ein gutes Stück voranbringen.
p>Nachdem die Fußböden in den Räumen bereits vor unserer Ankunft fertig waren, konnten wir als erstes die Außengänge rund um das gesamte Gebäude befestigen. Vorbei ist es bei Regen mit Rutschpartien im Schlamm.Damit ist auch die Wartezone im Durchgang etwas vergrößert worden. Auf mit Zement ausgegossenen Säulen liegt das vorgezogene Dach und sorgt somit in der Regenzeit für trockene Köpfe. Auf der Rückseite des Gebäudes wurde das Dach ebenfalls vorgezogen, so dass dort der Außengang vollständig überdacht ist.
Zwei Bäume mussten gefällt werden, weil sich die Wurzeln unter dem Gebäude langsam einen Weg in das Haus bahnten. Auf den freigewordenen Flächen konnten wir die Abwassertanks unterbringen.
Als nächstes wurden die Fenster und massive Holztüren eingesetzt. Allerdings fehlen noch die Lamellenscheiben für die Fenster. Die provisorisch eingebauten Eisengitter vor den Fenstern dienen weiterhin als Einbruchsschutz.
Im Innenbereich wurden aus Kalksteinen vor den Fenstern Arbeitstische einzementiert. Hier fehlen nur noch die Wasseranschlüsse, dann kann es endlich plätschern… Die notwendigen Papiere und Bescheinigungen der Gesundheitsbehörden haben wir beisammen. Die Mitarbeiter freuen sich sehr darauf, mit der Arbeit in Mtangani endlich zu beginnen.
Da unser verantwortlicher Bauleiter leider nicht ganz so funktionierte, wie wir uns das vorgestellt hatten, haben wir sehr viel Zeit auf der Baustelle verbracht um sicher zu stellen, dass alles seinen geregelten Gang geht. Da er es wohl öfter versäumte, seine Arbeiter zu bezahlen, machte sich langsam Unmut breit. So haben wir das Geld dann einbehalten, die Arbeiter selbst bezahlt und sie so zum Weiterarbeiten motiviert.
Der Bau der noch fehlenden Toilettenanlagen erfolgte in den letzten drei Monaten dieses Jahres. Fotos liegen leider noch nicht vor. Aber bei meiner nächsten Reise im Februar 2011 werde ich mir wieder persönlich ein Bild von den Baufortschritten machen.
Vorab einige Erläuterungen zum kenyanischen Schulsystem:
Der 8-jährigen Primary-School (Grundschule) schließt sich der Besuch der 4-jährigen Secondary-School (Oberschule) an. Diese endet mit dem Abitur und berechtigt zum Studium an allen internationalen Hochschulen. Im Gegensatz zur gebührenfreien staatlichen Primary-School ist der Besuch der staatlichen Secondary-School auch kostenpflichtig. Allerdings sind die staatlichen Schulen oft in sehr beklagenswertem Zustand, so dass eine kostenpflichtige Privatschule für alle Altersgruppen eher zu einem Bildungserfolg führen kann.
Die Malindi Premier School ist eine Privatschule und deckt alle Bereiche vom Kindergarten bis zur Oberschule ab. Der Schulbesuch ist hier in Internats- oder Tagesform möglich.
Im Januar dieses Jahres wurde von einer Berliner Familie die erste Schulpatenschaft übernommen. Zwei weitere Familien haben bereits Interesse angekündigt. Für diese Familien werden wir bei unserer nächsten Reise ein Patenkind auswählen.
Wir vermitteln Schulpatenschaften nur in der Malindi Premier School, weil wir uns von der Qualität der Bildung an dieser Schule überzeugen konnten. Mit unseren Schulpatenschaften unterstützen wir ausschließlich den Schulbesuch einzelner Kinder, nicht jedoch die Schule selbst.
Bei einem weiteren Besuch lernten wir unsere " Patenschule" noch besser kennen. Der Schulleiter empfing uns mit offenen Armen (nicht mit offenen Taschen, wie wir es ja leider schon früher in einer anderen Schule erlebt hatten) und stellte uns der anwesenden Lehrerschaft vor. Unser Schulpaten(kind)-Jugendlicher Jimmy führte uns dann über das gesamte Schulgelände und zeigte uns auch die Innenräume.
Die Schule selbst ist ordentlich, aufgeräumt und gut ausgestattet. Es gibt unter anderem einen Computerraum sowie ein Physik- bzw. Chemie-Labor.
Alles war sauber und ordentlich und wir hatten den Eindruck, dass sich die Kinder und Jugendlichen dort sehr wohl fühlen. Beeindruckend fanden wir, dass hier die „Großen“ auch sehr viel Verantwortung für die „Kleinen“ übernehmen. Sehr viel Wert wird bei der Erziehung auf das Sozialverhalten gelegt. Wir empfanden diesen Aspekt sehr positiv.
Übrigens kann der Vater von Jimmy nun mit dem eingesparten Geld seine drei anderen Kinder ebenfalls auf die dortige Grundschule schicken. Alle vier haben sich sehr gut entwickelt und uns mit guten Zeugnissen zu den Osterferien überrascht.
Erwartungsgemäß gibt es noch viele Kinder, denen nur eine Patenschaft den Besuch der Oberschule (immer kostenpflichtig, ob staatlich oder privat) ermöglichen kann. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn wir noch viele Schulpatenschaften vermitteln könnten. Gute Bildung ist noch immer die beste Chance für den Weg aus der Armut und ein selbstbestimmtes Leben außerhalb der Abhängigkeit von wohltätigen Organisationen.
Wer Interesse an der Übernahme einer Schulpatenschaft hat, kann uns jederzeit gern ansprechen. Eine Kostenübersicht ist auch auf unserer Homepage eingestellt.
Um möglichst vielen Menschen unseren Verein mit unseren Projekten näher zu bringen, präsentieren wir uns auf einer eigenen Internetseite unter www.kenya-hilfe-berlin.de .
Auf unseren Reisen haben wir unsere Aktivitäten mit der Kamera begleitet und daraus einen kleinen Dokumentationsfilm (Stand 2009) zusammen geschnitten. Diesen Film stellen wir allen Interessierten jederzeit gern zur Verfügung.
Erfreulicherweise hat unsere Druckerei auch in diesem Jahr wieder den kostenfreien Druck unserer Flyer und Berichte übernommen.
Am 26.06.2010 präsentierten wir unsere Arbeit mit einem Infostand beim Sommerfest der Kita der katholischen Kirchengemeinde zur Auferstehung Christi in Berlin Lankwitz. Neben vielen interessanten Gesprächen erhielten wir weitere Spenden für die Finanzierung unserer Projekte. Auch der mitgebrachte afrikanische Schmuck und die Kangas (bunte afrikanische Tücher) fanden großes Interesse.
Bei unserem diesjährigen Info-Abend am 19.11.10 freuten wir uns über zahlreiche Besucher, die unseren Fotos und Berichten großes Interesse entgegenbrachten. Ein guter Freund hatte unseren Abend am Klavier begleitet. Der Spendenerlös aus unserem kleinen Basar hat unsere Kasse erfreulich gefüllt. Dank sagen möchten wir an dieser Stelle auch den Inhabern von "Clavierento – Klaviervermietung und -Service" (www.der-klavierstimmer.de), die uns ihre Übungsräume auch dieses Mal wieder kostenfrei zur Verfügung gestellt haben.
Unseren herzlichen Dank auch an Air Berlin für das großzügige Freigepäck, mit dem wir wieder viele Hilfsgüter wie Kleidung, Schulmaterial und kleinere medizinische Artikel kostenfrei nach Kenya transportieren konnten.
Allen, die uns bei unseren Aktivitäten ehrenamtlich und unentgeltlich unterstützt haben, möchten wir auf diesem Wege unseren ganz herzlichen Dank sagen. Sie alle tragen dazu bei, dass wir unsere Projekte finanzieren können und den Menschen in Kenya effektiv geholfen werden kann.
Wir möchten auch nochmals darauf hinweisen, dass alle Spenden ausschließlich zur Finanzierung unserer Projekte in Kenya eingesetzt werden.
Gabriele Salim Malumbo (1. Vorsitzende) Sabine Kühne (2. Vorsitzende) Thomas Chalupka (Kassenprüfer)