Bereits im März 2008 besuchten wir Malindi, eine Küstenstadt in Kenya, etwa 120 km nördlich von Mombasa. Unser Aufenthalt führte uns auch nach Mtangani, einem sehr ländlichen Randbezirk von Malindi.
In Mtangani stellten wir sehr schnell fest, dass die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung sehr mangelhaft ist. Medizinische Hilfe ist nur im Zentrum von Malindi erreichbar. In Mtangani selbst befindet sich zur Zeit nur eine kleine, sehr einfach ausgestattete Arztpraxis. Eine Untersuchung der Ohren wird hier z.B. mit dem Lämpchen eines Mobiltelefones durchgeführt.
Während unseres Aufenthaltes wurde uns vom Dorfältesten (vergleichbar mit einem Bürgermeister) ein bereits bestehender Bauplan für eine Gesundheitsstation vorgelegt und die Bitte an uns gerichtet, diese Gesundheitsstation in Mtangani für die Bevölkerung zu errichten. Der Bauplan war bereits von den zuständigen Behörden genehmigt, ein zentral gelegenes staatliches Grundstück für den Bau vorgesehen. Auch Strom- und Wasserleitungen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Herr Mathias Ponda, der ebenfalls mit seiner Familie in Mtangani wohnt, erklärte sich sofort bereit, die Umsetzung des Projektes vor Ort zu übernehmen. Es mangelte jedoch bis zu diesem Zeitpunkt an der Finanzierung.
Da wir bereits über Erfahrungen durch die ehrenamtliche Tätigkeit in einem anderen gemeinnützigen Verein in Kenya gesammelt hatten, beschlossen wir, das Projekt zu übernehmen und dafür selbst einen gemeinnützigen Verein zu gründen.
Am 01.08.2008 wurde die Kenya-Hilfe Berlin/Brandenburg ins Leben gerufen. Mit der Eintragung in das Vereinsregister am 05.11.2008 vollendeten wir unsere Vereinsgründung und durften uns ab diesem Zeitpunkt "eingetragener Verein" nennen. Mit Bescheid vom 04.12.2008 wurde uns vom Finanzamt für Körperschaften in Berlin die "vorläufige Gemeinnützigkeit" bescheinigt.
Nachdem wir uns im März 2008 zur Übernahme des Projektes entschlossen hatten, nahmen wir Kontakt mit allen Beteiligten des Ortes auf. Wir mussten sicher gehen, dass auch die offiziellen staatlichen Stellen mit unserem Vorhaben einverstanden sind und uns bei der Umsetzung zur Seite stehen. Wir besuchten den Chief des Districtes, den Councillor und nahmen auch Kontakt mit dem Medical Officer des District-Hospitals in Malindi auf. Alle Beteiligten begrüßten unser Vorhaben sehr und sagten uns volle Unterstützung bei der Umsetzung zu. Daraufhin nahmen wir weitere Verhandlungen mit dem von uns beauftragten örtlichen Bauleiter auf, legten den Ablauf der weiteren Arbeiten fest und erstellten einen Kostenplan für die erste Bauphase. Des Weiteren kalkulierten wir die Kosten für das gesamte Projekt.
Mit den bereits gespendeten Mitteln (Spendenbescheinigungen wurden nicht ausgestellt, da der Verein noch nicht gegründet war) konnten wir sofort mit den ersten Bauarbeiten beginnen.
Besichtigung des Baugrundstückes
Hier arbeiten sich viele fleißige Helfer durch den harten Lehmboden und heben das Fundament aus.
Bis zu unserer Abreise im März 2008 waren zwei Räume bis fast unter das Dach gemauert.
Die Arbeiten wurden auch von vielen freiwilligen Dorfbewohnern fleißig unterstützt.
In einem großen Fest stellten wir uns und unser Projekt der Dorfbevölkerung vor. Stammestänzerinnen zeigten traditionelle Tänze und viele Reden wurden gehalten.
Nach unserer Vereinsgründung war unsere Vorsitzende im Oktober 2008 wieder persönlich vor Ort. Aufgrund des erfreulichen Spendeneingangs konnte nun bereits mit dem Bau des dritten Raumes und der Wartezone begonnen werden.
Der Rohbau des dritten Raumes wurde dann im Februar 2009 fertig gestellt...
...und ebenfalls mit Wellblech gedeckt.
Im Mai 2009 wurde damit begonnen, den Bau zu verputzen und innen wurden Strom- und Wasserleitungen verlegt. Diese Arbeiten konnten im Oktober 2009 fertig gestellt werden
Gleichzeitig wurde bereits in einem Raum der Fußboden gegossen.
In Kürze ist der Anschluss an die zentrale Wasserversorgung geplant. Die Mittel dafür sind bereits in Kenya eingetroffen.
Der nächste Bauabschnitt ist für unseren nächsten persönlichen Besuch im März 2010 geplant.
In Kenya wächst die Bevölkerung jährlich um etwa 3,8 %. Um den vielen jungen Menschen den Weg in die Zukunft zu verbessern, ist es sehr wichtig, ihnen eine gute und zukunftsorientierte Schulbildung zu ermöglichen. Teure Privatschulen bieten einen durchaus hohes Bildungsniveau, sind aber für die einfache Bevölkerung nicht zu finanzieren. Staatliche Schulen sind bis zur 8.Klasse (Primary school) kostenfrei. Leider ist die Ausstattung hier oft sehr mangelhaft. Es fehlt meist schon an einfachsten Dingen wie Schulbänken und Materialien. In bescheidenem Rahmen konnten wir den Schülern einer Grundschule in Mtangani einige Schulhefte und Schreibutensilien zur Verfügung stellen. Da der Besuch der weiterführenden Schule ab Klasse 9 (Secondary school) kostenpflichtig ist, bleibt dieser Weg vielen Kindern aus ärmeren Verhältnissen verwehrt. Derzeit arbeiten wir daran, für einzelne, besonders begabte Kinder Schulpatenschaften zu organisieren und hoffen auf reges Interesse. Die erste Übernahme einer Patenschaft wird Anfang Januar 2010 erfolgen. Daneben werden wir auch weiterhin Lernmaterialien für die Schulen zur Verfügung stellen. Dafür ist für März 2010 der Besuch einer Grundschule in Malindi geplant.
Um möglichst vielen Menschen unseren Verein mit unseren Projekten näher zu bringen, präsentieren wir uns auf einer eigenen Internetseite unter www.kenya-hilfe-berlin.de .
Auf all unseren Reisen haben wir unsere Aktivitäten mit der Kamera begleitet und daraus einen kleinen Dokumentationsfilm zusammen geschnitten, der ständig aktualisiert wird. Diesen Film stellen wir allen Interessierten jederzeit gern zur Verfügung.
Erfreulicherweise fanden wir auch eine Druckerei, die den kostenfreien Druck unserer Flyer übernahm.
Am 21.11.2008 präsentierten wir unser Projekt auf einem Elternabend in einer Kita in Dallgow-Döberitz.
Am 28.11.2008 und am 29.11.2009 stellten wir uns auf der Adventsmeile in Falkensee vor. Hier boten wir selbst gebackene Waffeln und ein Würfelspiel gegen Spenden an.
Handgearbeiteten Schmuck, bunte Tücher (Khangas) und afrikanische Gewürze, die wir aus Kenya mitgebracht haben, gaben wir bei unserer Präsentation am "Afrika-Tag" am 12.09.2009 in den Potsdamer Bahnhofspassagen gegen Spenden ab. Außerdem hatten viele Kinder Spaß an einem afrikanischen Brettspiel. Die Eltern wurden mit einem kleinen Afrika-Quiz unterhalten. Hier konnte sich auch jeder bei unserer Filmvorführung selbst ein Bild von unserer Arbeit in Kenya machen.
Unser diesjähriger Informationsabend fand am 04.12.2009 in den Übungsräumen der Klavierschule "Clavierento" statt. Hier zeigten wir die aktuelle Fassung unseres Films und boten auch hier gegen Spenden unsere afrikanischen Geschenkideen an. Begleitet wurde der Abend mit flotten Rhythmen am Klavier.
Allen, die uns bei unseren Aktivitäten ehrenamtlich und unentgeltlich unterstützt haben, möchten wir auf diesem Wege unseren ganz herzlichen Dank sagen. Sie alle tragen dazu bei, dass wir der Finanzierung unserer Projekte wieder ein ganzes Stück näher gekommen sind und den Menschen in Kenya so bald als möglich geholfen werden kann.
Wir möchten auch nochmals darauf hinweisen, dass alle Spenden ausschließlich zur Finanzierung unserer Projekte in Kenya eingesetzt werden.
Gabriele Salim Malumbo (1. Vorsitzende) Sabine Kühne (2. Vorsitzende) Thomas Chalupka (Kassenprüfer)